Mit dabei waren Katharina, Andrea, Christian und Rüdiger vom RC Mondsee.
Die Vltava (Moldau) ist insgesamt 424 Km lang und somit der längste Fluss Tschechiens.
Wir haben diesen tschechischen Nationalfluss fast von der Quelle bis zur Mündung gerudert. Zusätzlich haben wir einige Nebenflüsse wie Lužnice, Otava und Labe zum Teil erkundet. Die Teilnehmer haben zwischen 114 und 300 Ruderkilometer zurückgelegt. Dazu kommen noch 17 Paddelkilometer für die Strecke durch Český Krumlov. 20 Teilnehmer/innen aus 9 verschiedenen österreichischen und drei deutschen Vereinen und 2 Begleiter für Landdienst (Bus plus Hänger und Versorgung) bildeten ein hervorragendes Team.
Die Moldau wird im Lipno-Stausee zum ersten Mal gestaut und Lipno-Stausee war nach der Besichtigung des Stifterhauses in Horní Planá auch unsere erste Etappe (30 Km von Nová Pec nach Lipno – Loděnice Amenity). Unterhalb dieses Stausees verläuft die Moldau als wilder Fluss und gilt als Paradies für Paddler. Unzählige Verleihe für Kanus und Schlauchboote laden zur Fahrt durch das malerische Český Krumlov und die folgenden Flussauen ein. Ab České Budějovice ist die Moldau für Ruderer sehr gut befahrbar. Es reihen sich wie eine Perlenkette ein Stausee an dem anderen, unterteilt von mächtigen Talsperren und Schleusen, insgesamt 19 an der Zahl, die wir zu bewältigen hatten.
Obwohl man es wegen ständiger Ruderarbeit nicht glauben würde, haben wir jedenfalls 561 Höhenmeter überwunden. 17 Schleusen konnten wir nach telefonischer Voranmeldung passieren, bei weiteren haben wir die Boote auf den Anhänger verladen, denn im Juni sind nicht alle Schleusen bzw. das spektakuläre Lift in Orlik jeden Tag in Betrieb.
Die telefonische Voranmeldung ist unbedingt notwendig und hilfreich für ein Weiterkommen, ohne allzu große Wartezeiten oder Überraschungen in Kauf nehmen zu müssen. Diesbezügliche Informationen sind unter https://www.lavdis.cz/en/waterways/waterways-in-the-czech-republic oder http://www.visitvltava.cz/cz/plavebni-komory-na-vltave/47/ nachzulesen.
Die Landschaft ist sehr waldreich und Vogelgezwitscher war unsere ständige musikalische Begleitung. Jahreszeitlich bedingt war kaum Bootsverkehr und wir konnten trotz Stauseen viel Natur und Kultur nahe der Moldau (Burgruine Zvíkov, Schloss Orlík, Stadt Český Krumlov und Písek) genießen. Die Prager Innenstadt, wo die Moldau an den zahllosen Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbeifließt, eine unvergleichliche Kulisse, war für uns allerdings verbunden mit höchster Aufmerksamkeit und Wartezeiten an den Schleusen wegen des starken Ausflugsverkehrs der Touristenschiffe. Nach der Hauptstadt ging es weiter auf den Stauseen, vorbei am Wohnhaus von Antonín Dvořak in Nelahozeves bis zur Mündung der Moldau in die Labe bei Mělník, wo man durch den 11 Km langen Kanal Vraňany-Mělník ankommt. Die Schleuse in Hořín, die ein wunderschönes Bild gemeinsam mit dem Schloss Mělník gibt, ist ein architektonisches Kleinod und technisches Denkmal. Sie wurde in 1905 fertig gestellt und überwindet die letzte Stufe auf der Moldau.
Ein spezielles Dankeschön geht an unsere Fahrtenleiterin! Janette Rostová hat die Etappen bestens ausgewählt und die Unterkünfte und Schleusungen mit Umsicht und sprachlichen Kompetenz souverän vorgeplant. Das Wetter war uns gut gesinnt, das einzige Gewitter haben wir rechtzeitig erkannt und trockenen Unterstand gefunden. Einige Teilnehmer ließen die Tour in Prag mit einer Stadtführung mit Janette am Pfingstwochenende ausklingen. Die Boote waren inzwischen schon mit dem allzeit fürsorglichen und nimmermüden Hängerfahrer Hubert auf dem Heimweg.