Auf großer Wanderfahrt im Flusstal des Portweines

Ein Bericht zur ÖRV Wanderfahrt mit Mondseebeteiligung von Georg Mantler, RC Stein

Das Douro-Tal, ein malerischer Landstrich im Norden Portugals und zugleich auf Grund seiner landschaftlichen Schönheit UNESCO-Weltkulturerbe, war Ziel der heurigen Wanderfahrt des Österreichischen Ruderverbandes, die in der Woche nach Pfingsten stattgefunden hat. Andrea Ranner, frisch gebackene Verantwortliche für Wanderfahrten, hat in Kooperation mit einem portugiesischen Ruderclub (Ginásio Clube Figueirense) ein tolles 5-tägiges Programm zusammengestellt

Die 240.000-Einwohner-Stadt Porto im Norden Portugals liegt an der Mündung des Douros und besticht durch ihre Lage auf mehreren Hügeln. Enge, gewundene Gassen mit dichter Häuserbebauung bilden ausgehend vom Ufer die terrassenartige Struktur der Altstadt Ribeira, die seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen ist. Bereits am Anreisetag, dem Pfingstsonntag, wurde die Stadt auf einer gemeinsamen Fahrt im sogenannten Rabelo-Boot erkundet. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, international von Schweden bis Österreich, von den USA bis Deutschland, vom rüstigen 80-Jährigen bis zum 28-jährigen „Küken“, vom erprobten Wanderruderer bis zur motivierten Newcomerin, vom talentierten Steuermann bis zur umsichtigen Bugfrau war alles vertreten.

Knapp drei Stunden dauerte am kommenden Tag die Fahrt per Bahn von Porto-Campanhã 125 km flussaufwärts bis Pinhão. Die Fahrt war schon ein Erlebnis für sich, schlängelt sich doch die Bahntrasse entlang des Flusses und gibt phantasievolle Ausblicke auf das Flusstal, das abwechselnd den Horizont auf enge Schluchten, weitläufige Stauseen und großzügige Weinhänge frei gibt. Das Douro-Tal ist landschaftlich vergleichbar mit der Mosel in Deutschland oder dem UNESCO-Weltkulturerbe Wachau an der österreichischen Donau – in allen drei Regionen prägt der Weinbau die Szenerie maßgeblich.

Am entzückenden Bahnhof von Pinhão wurde die Gruppe durch das portugiesische Ruder-Team empfangen und zu den Booten begleitet. Die Vierercrew sorgte sich von Anfang an beherzt um das Wohl ihrer Gäste, der Service war hervorragend, fast schon zu viel, wenn sogar die Boote für die Ruderer gewassert wurden :-). Und dann begann auch schon das Rudern: Etappe eins führte 24 km bis nach Régua, wo genächtigt wurde, an den folgenden drei Tagen wurden Strecken von 25 km, 41 km und geplanten 28 km (die dann witterungsbedingt nach 12 km abgebrochen wurde) zurückgelegt. Highlights am Weg waren unter anderem die beiden Schleusen, jene in Carrapatelo war mit 35 Metern Höhe sogar die zweithöchste Schleuse in Europa. Die Bootsbesetzung wurde Tag für Tag neu zusammengestellt, so wurde es nie langweilig und jeder konnte zwischen Bug-, Schlag- und Steuerplatz sowie dem „Maschinenraum“ in der Bootsmitte wechseln. Mittags rastete die Gruppe an idyllischen Plätzchen in Buchten, wo ein buntes Picknick durch das Team aufgetischt wurde.

Und auch das zusammengestellte Rahmenprogramm machte einiges her: Ein Festschmaus in einem Weinkeller mit Aperitif am Fuße einer uralten Baumallee, der Besuch beim weltberühmten Portwein-Hersteller Sandeman und ein ausgedehnter Spaziergang durch den Ort Caldas de Aregos bleiben bestimmt in guter Erinnerung.

Großer Dank gilt Andrea Ranner, die stets den Überblick behalten hatte und gemeinsam mit ihrem Mann Rüdiger als eingespieltes Team von A wie Anreise bis Z wie Zimmereinteilung alles perfekt organisiert hat. Die ÖRV-Wanderfahrt war eine liebevoll zusammengestellte und äußerst professionell abgewickelte Reise, die nach Wiederholung ruft!

Georg Mantler, RC Stein

Login